«Es gibt eine etablierte Meinung, dass Lemberg eine neue Stadt … ist. Ihre „städtebauliche Gestaltung“ lenkt die Aufmerksamkeit von den altertümlichen Errichtungen ab, aber es ist damit viel interessanter, diese kostbaren Inklusen in Ramen der glänzenden Gebäuden zu suchen», –schrieb im Jahr 1914 der Künstler und Kunstwissenschaftler George Lukomskyi.
Das Neue und die Antike sind in einem neuen Spektrum auf den Fotografien der Lemberger Fotomeister am Ende des XIX Jahrhunderts – im ersten Drittel des XX. Jahrhunderts wie die Fachkräfte, die Momente der flüchtigen Zeit erstarrt. Hic et nuce – hier und jetzt fixiert die Kamera die Augenblicke des städtischen Stoffes unabhängig davon, was es vorher war und was es später wird. Jede Fotografie erwirbt das Gewicht wie ein transzendentales Fragment in einer chronologischen Messung des städtischen Raumes, dafür in der breiten Übersicht von den Positionen des heutigen Tages wie ein Dokument der Epoche.
Das Ziel, das sich der Autor der Ausstellung «Fragmente aus der Vergangenheit» Olexander Korobov vor sich steckte, ist es, die alten Fotografien zu beleben, dem Zuschauer zu ermöglichen, in die Vergangenheit der Stadt Lemberg einzutauchen und dort jedes einzelnes Detail zu sehen. Einige Fotografien sind bekannt – sie werden in den populären Ausgaben und auf den Webseiten des Internets reproduziert, andere sind noch bis jetzt nie veröffentlicht.
Der Sammler musste viel Bemühungen für die Aneignung der Qualität des direkten Kopierens bei der maximalen Vergrößerung des Fotos verwenden. Nach der Anrede zur ausländischen Erfahrung und nach vielen seinen Versuchen gelang es ihm, den nötigen Effekt zu erreichen. So ist eine Idee geboren worden, die qualitativen alten Fotografien der Stadt in einem vergrösserten Format dem breiten Publik vorzustellen.
Bei der Auswahl der Fotografien wurde das breite genrehafte Spektrum von den entfernten Panoramen bis zum Foto eines ehrbaren Paares im Auto auf der Stadtstraße verwendet. Aber sowohl hier als auch dort wird ein schikanöser Zuschauer spezifische Details finden, die von uns auf einer irgendwelcher früher veröffentlichten Version der Fotografie verborgen sind.
Abgesondert ist die Lemberger Architektur vorgestellt. Die damaligen Fotografen fanden für sakrale Objekte die neuen eigentümlichen Verkürzungen von den oberen Punkten, oder unten, wo es schwierig ist, die Staffelei des Malers vorzustellen.
Eine andere Gruppe von Fotografien ist die Fixierung der Häuser, die für den Abbruch vorbestimmt sind. Dabei versuchte der Fotograf, in der Regel, dieses Objekt im vorteilhaftesten Licht vorzustellen und es von seinem Abschiedskuss zu beschenken.
Die damals neuen Gebäude gewöhnen sich an eine neue Umgebung und bewohnen diese Umgebung gleich nachdem sie von vivo – Papierprojekten geboren wurden. Sie sind elegant und glänzend und sie schaffen neue städtischen Betonungen und Dominanten.
Auf den Fotografien kann man die Aufschriften der Schilder und der Plakate durchlesen, die Qualität des Pflastersteins oder des architektonischen Dekors genau betrachten. Und die Hauptsache – die Menschen: Kinder und Erwachsene; Beamten, Handwerker, Händler, Kaufleute und diejenige, die für den Fotografen posieren und andere Passanten. Auf einigen Fotos sehen wir die Massenaufläufe von Lembergern: auf dem Markt und auf dem Marienplatz.
Für die Fotografien sind kurze Inhaltsangaben in einer willkürlichen Form vorgestellt. Die Fotos sind die zukünftigen Exponate des Museums der Geschichte der Fotografie in Lemberg.
Sammlungskurator Ihor Siomochkin Historiker, Kunstwissenschaftler
Lviv, st. Nikolaus Kopernikus 17
8-27 August 2017
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